Made by AI

Artificial Intelligence ist in aller Munde. Egal ob jung oder alt, berufstätig oder nicht, dem Thema AI kann man nicht entgehen. In Firmen, Kommunen, Bildungseinrichtungen und auch privat scheint diese Technologie das Wunderheilmittel für alle Probleme zu sein. Dabei ist AI nicht klar definiert. Jeder reimt sich etwas anderes unter diesem Begriff zusammen und nur weil alle Welt über AI redet, ist diese Technologie noch lange nicht die Lösung aller Probleme. Im Gegenteil, AI bringt nicht nur ungeahnte Chancen und Möglichkeiten, sondern auch unabsehbare Risiken. Moralische Aspekte, der Verlust von ganzen Arbeitsfeldern und die Angst, dass AI die letzte Erfindung der Menschheit sei, geistern umher. Es gibt viele Fragen, viele Antworten und viel Unwissenheit.
Umso wichtiger ist es, das sich jeder mit AI auseinandersetzt, sich Informiert und immer auf dem Aktuellen stand bleibt, denn nur wer Bescheid weiß kann bei entscheidenden Fragen richtig antworten und richtig wählen.
Idee/Umsetzung

Lange galten selbst lernende Systeme als unfähig, kreative Aufgaben zu übernehmen. Nach aktuellem Entwicklungsstand ist diese Annahme aber nicht mehr so eindeutig zu beantworten, wie noch vor ein paar Jahren. Somit müssen sich auch Designer zunehmend mit AI und der Möglichkeit irgendwann von einer Maschine abgelöst zu werden, auseinandersetzen. Gerade Design Studenten, die noch das ganze Berufsleben vor sich haben, sollten wissen, was State of the art ist.
Aus diesem Anlass haben wir uns entschieden auf das Thema AI und explizit auf AI Tools im Designbereich aufmerksam zu machen. In einer Pop-Up Ausstellung sollen Exponate gezeigt werden, die von vier verschiedenen AI Tools generiert wurden, um einen Eindruck zu verleihen, was momentan möglich ist. Um eine intensivere Auseinandersetzung mit den Exponaten zu erreichen, sind pro Kategorie jeweils auch Ausstellungsstücke, die ohne AI -Tools entstanden sind, versteckt. Jeder Besucher ist aufgefordert die Exponate, die ohne Hilfe von AI-Tools entstanden sind, zu entdecken. So können die Besucher die Vielfalt und Qualität von einfachsten AI Tools im Designbereich erfahren. Durch offene Gespräche, Interviews und Wahlzettel, auf denen die vermuteten, rein menschlichen Exponate angekreuzt werden sollen, entstehen auswertbare Daten, die einen groben Überblick über das Experiment ermöglichen.
Verwendete Tools
Zur Erstellung der ausgestellten Werke wurden 3 kostenlose online Tools und ein Progamm in der Beta Phase verwendet.


Logos: 
Mithilfe des “Looka - Logo Maker” (https://looka.com) kann sich jeder, ob Designer oder nicht, persönliche Logos entwerfen lassen. Hierzu müssen lediglich ein paar Vorgaben, wie etwa der Name, das Berufsfeld, die Farbwelt, etc. angeben werden. Anhand dieser Vorgaben generiert Looka eine unbegrenzte Anzahl an Logoentwürfen.

Nur 2 wurden wirklich von Menschen entworfen.
Portraits:
Um sehr relaistische Portraits zu erstellen steht der “Nvidia - Face generator” (www.thispersondoesnotexist.com) online bereit. Hier muss der Nutzer lediglich die Seite neu laden um ein neues Gesicht erstellt zu bekommen. Dabei wird jedes mal ein ganz individuelles Gesicht erzeugt, das es kein zweites mal auf der Welt gibt und keine existierenden Menschen abbildet. Das Tool erstellt die Gesichter jedes mal Pixel für Pixel neu.
Texte:
Zur automatischen Erstellung von Texten haben wir den “SEO - Text Generator”(www.artikelschreiber.com/create.php) verwendet. Hier muss der Benutzer lediglich ein Stichwort und ein Nebenstichwort eintippen und nach ca. 2-3 Minuten hat das Tool einen Text mit Überschrift und Zusammenfassung erstellt.
Digital Art:
Für die erstellung von Digital Art haben wir “Runway AI - Runway ML” (https://runwayml.com) verwendet. Dieses Programm befindet sich noch in der Beta Phase, muss auf dem Rechner installiert werden undbenötigt eine Lizenz. Um ein Bild zu generieren wird das Tool mit einem Text, in unserem Fall mit einem Gedicht gefüttert. Nach einer Auswertung der Wörter erstellt Runway dann ein einzigartiges Bild.
Auswertung

Sowohl die Auswertung der Stimmzettel, als auch die Interviews haben interessante Ergebnisse geliefert und unser Empfinden auf während der Ausstellung sehr gut wieder gespiegelt. Die Befürchtungen vor einer ablehnenden Haltung gegenüber AI im Design Beruf haben sich nicht bewahrheitet. Die Mehrzahl der Besucher war unterstützenden AI Tools gegenüber sehr positiv gestimmt und fast alle können sich vorstellen in Zukunft mit intelligenten Tools zu arbeiten, die den Arbeitsalltag erleichtern und nervige Aufgaben übernehmen. Dabei waren die für die Ausstellung verwendeten Tools für die meisten Besucher völlig neu. Die Begeisterung an den Tools und diese selber auszuprobieren war sehr hoch. Auch haben sich die wenigsten bereits intensiv mit AI auseinandergesetzt und fanden es toll auf spielerische Art an das Thema herangeführt zu werden.
Fazit 
Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Die meisten Besucher kamen spontan vorbei und haben sehr ehrgeizig versucht AI generiert von nicht AI generiert zu unterscheiden. Das Erstaunen über die aktuellen Möglichkeiten war groß und die Stimmung durchweg positiv. Der explizite Wunsch nach mehr solcher Ausstellungen kam von vielen. Neben der allgemeinen Offenheit gegenüber AI Tools im Designbereich, hat ein Großteil verstanden, dass es wichtig ist sich dauernd mit der Technologie auseinander zu setzen um sich richtig positionieren zu können, um nicht irgendwann von AI ersetzt zu werden.

Ausblick
Im nächsten Schritt wollen wir bei einer weiteren Pop-up Ausstellung weitere Daten sammeln. Dieses Mal soll der Besucherkreis erweitert werden, um ein differenzierteres Bild zu erhalten. Dabei können die Probanden zusätzlich angeben, welches Berufsfeld sie ausüben. Stößt die zweite Ausstellung auf ebenso gutes Feedback, sind weitere Ausstellungen denkbar.

Die nächste Ausstellung wird am 12-13.07.2019 an der Semesteraustellung stattfinden. Wir sind gespannt auf neue Reaktionen und spannendes Feedback.
Ein Projekt von Johannes Kempkes und Marina Hörz | Sommersemester 2019
Betreut druch Prof. Benedikt Groß | Analytisches Gestaltungsprojekt